„Die Wundertüte“ – Beroflex 500mm Objektiv – Erster Eindruck

Das Original wurde in der DDR hergestellt und meist unter dem Namen Beroflex verkauft. Das nur 640g leichte (67mm Filter Version) Objektiv hat eine Brennweite von 500mm für Kleinbild bei einer Offenblende von f/8. Das Besondere an dem Objektiv ist, das es sehr einfach aufgebaut ist und dadurch vor allem günstig ist. Das geringe Gewicht ist auch auf die einfache Optik, mit nur 4 Linsen zurückzuführen. Das wirkt sich auch Positiv auf die Bildqualität aus. Das Objektiv hat einen T2 Gewindeanschluss, an den man mit günstigen Adaptern fast jede Kamera befestigen kann.

Natürlich hat das Objektiv auch so seine Nachteile. Zum einem ist es sehr dunkel. Damit ist es schwierig scharf zu stellen und auch überhaupt zu fotographieren. Der fehlende Autofokus würde eh nicht funktionieren, da das Objektiv so dunkel ist, das selbst meine Fokushilfe in der Kamera am Tage in der Sonne nichts mehr anzeigt. Durch den universellen Anschluss könnte auch eine Springblende nicht eingebaut werden, weshalb man immer zwischen Offenblende zum Fokussieren und Fotoblende umdrehen muss. Abblenden sollte man eigentlich zum fotographieren auch, da sonst die Farbsäume stören. Diese sind zwar durch die geringe Linsenanzahl schon relativ gering, jedoch wurde, auch auf Grund des Preises, an der Linsenqualität gespart. Jedoch verlängert das Abblenden die eh schon viel zu lange Verschlusszeit noch mehr, was durch den fehlenden Bildstabilisator nicht besser wird.

Ich habe selbst an einem sonnigen (Herbst-)Tag mit ISO 1000 und Blende f/8 nur mit Verschlusszeiten von 1/250 – 1/800 gearbeitet. So ab 1/500 kann man mit einer ruhigen Hand (kein Bildstabilisator) fotographieren.

Ich habe eine Nachbaut unter dem Namen „Walimex“ bei Ebay für ca 35€ (ja wirklich) gekauft. Für den Preis kann man das Objektiv gut mal kaufen und rumprobieren. Es ist aber klar das dieses Objektiv mit Komfort und Bildqualität nicht an das   AF-S NIKKOR 500 mm 1:4E FL ED VR kommt, das kostet ja aber auch nur 6 000€.

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